Mantrailer sind auf die Suche nach vermissten Menschen wahre Spezialisten. Sie verfolgen anhand eines Geruchsträgers die individuelle Spur der vermissten Person. Dabei müssen Sie dutzende unterschiedliche Spuren differenzieren und sich auf die eine Spur fokussieren können - und zeigen so die Vorteile der feinen Hundenase. Die Ausbildung dauert mehrere Jahre und verlangt dem Team aus Mensch und Hund viel ab. 

Rettungshund ist nicht gleich Rettungshund. Durch die unterschiedlichen Anforderungen von einzelnen Szenarien unterteilt sich die Arbeit von Rettungshunden in verschiedene Sparten, wie die Flächensuche, Trümmersuche, Mantrailing, Wasserortung, Lawinensuche und andere Sucharten. Innerhalb jeder Sparte gibt es nochmal unterschiede, wie ein Rettungshund auf eine gefundene Person aufmerksam macht. Durch diese zum Teil großen Unterschiede gibt es für die jeweiligen Sparten unterschiedliche Voraussetzungen und Prüfungen, welche das Rettungshundeteam, bestehend aus Rettungshund und Hundeführer, auf die Probe stellt. Dabei sind die verschiedenen Sparten über das Kernziel miteinander verbunden: Das Orten von vermissten Personen. Weiter stehen die einzelnen Sparten nicht in Konkurrenz zueinander, sondern sind als ergänzende Mittel zu verstehen. 

Der Mantrailer – Spezialist für der städtischen Bereich
Rettungshunde der Sparte Mantrailer sind speziell für den städtischen, in Fachkreisen auch „graue Bereiche“ genannten Gebieten ausgebildet.  Im Gegensatz zu den anderen Sparten, suchen Mantrailer nach einem individuellen, menschlichen Geruch. Dies bedeutet, dass der Mantrailer vor Beginn der Suche einen Gegenstand von der vermissten Person als „Geruchsprobe“ erhält. Anschließend verfolgt der Mantrailer die Spur der vermissten Person. Die Spur besteht dabei aus Zerfallsprodukten von Haaren, Schweiß und Hautschuppen, die ein Mensch im großen Umfang verliert. Diese können von Hunden mit dem besonders ausgeprägten Geruchssinn wahrgenommen werden. Zudem sind Mantrailer darauf trainiert, die Spur der vermissten Person mittels der Geruchsprobe von anderen Spuren (z.B. anderer Menschen) unterscheiden zu können.

Abhängig von den äußeren Gegebenheiten können Mantrailer eine Spur bis zu 48 Stunden nach verschwinden einer Person erfolgreich nachverfolgen. Dabei muss die Spur nicht direkt mit der gelaufenen Strecke der vermissten Person übereinstimmen, da sich die Geruchsspur durch Thermik und Wind um mehrere Meter verschieben kann. Mantrailer können Tag und Nacht eingesetzt werden. Sie verfolgen die Spur der vermissten Person im Idealfall bis zum Ort der Person. 

Die Ausbildung ist äußerst anspruchsvoll, da Mantrailer im Gegensatz zu den anderen Sparten deutlich mehr Leisten müssen. Neben der Unterscheidung der Geruchsspuren und der Identifizierung der einen richtigen Spur, müssen die Mantrailer auch kenntlich machen können, wenn Sie die Spur verloren haben, oder keine Spur finden können. Genauso groß die Vorteile des Einsatzes von Mantrailern bringt, ist auch die Fehleranfälligkeit in der praktischen Anwendung. Daher sind Mantrailer als zusätzliches Hilfsmittel bei der Personensuche anzusehen. 
 

Einsatzbeispiel: Vermisstes Schulkind
Ein Kind verlässt die Schule nach Schulschluss und geht in der Regel zu Fuß nach Hause. Auf diesem Weg hat es sich in einem großen und weitläufigen Park verlaufen. Nachdem das Kind nicht zuhause angekommen ist, wird ein Mantrailer durch die Polizei mit der Suche beauftragt. Als Geruchsartikel kann ein Kleidungsstück des Kindes aus dem elterlichen Haushalt verwendet werden. Der Mantrailer verfolgt die Spur von der Schule aus in Richtung Park, bis hin zum vermissten Kind. Dieses hatte sich zwischenzeitlich auf einer Bank hingelegt und war am schlafen. Das Kind konnte im Anschluss an die Eltern übergeben werden. 

 

Mantrailer kurz zusammengefasst:

  • Anzeigeform variiert je nach Ausbildungsform
  • Einsatzgebiet: „Graue“ Gebiete (Stadt, Straßen, Dorf, …)
  • Sucht nach individuellem menschlichem Geruch
  • Leistungsfähigkeit: Verfolgt die Spur im Idealfall über bis zu 30 Minuten bis zur vermissten Person
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