Flächensuchhunde sind auf die Suche nach vermissten Menschen in einem vorher definierten Gebiet spezialisiert. Dabei verwenden Sie ihre Nase um die vermissten Menschen aufzuspüren – und retten so manches Leben. Die Ausbildung dauert mehrere Jahre und verlangt dem Team aus Mensch und Hund viel ab.
Rettungshund ist nicht gleich Rettungshund. Durch die unterschiedlichen Anforderungen von einzelnen Szenarien unterteilt sich die Arbeit von Rettungshunden in verschiedene Sparten, wie die Flächensuche, Trümmersuche, Mantrailing, Wasserortung, Lawinensuche und andere Sucharten. Innerhalb jeder Sparte gibt es nochmal unterschiede, wie ein Rettungshund auf eine gefundene Person aufmerksam macht. Durch diese zum Teil großen Unterschiede gibt es für die jeweiligen Sparten unterschiedliche Voraussetzungen und Prüfungen, welche das Rettungshundeteam, bestehend aus Rettungshund und Hundeführer, auf die Probe stellt. Dabei sind die verschiedenen Sparten über das Kernziel miteinander verbunden: Das Orten von vermissten Personen. Weiter stehen die einzelnen Sparten nicht in Konkurrenz zueinander, sondern sind als ergänzende Mittel zu verstehen.
Der Flächensuchhund – ein Spezialist für große abzusuchende Flächen
Rettungshunde der Sparte Flächensuche sind zur Suche nach vermissten Personen in verschiedenen Geländen geeignet. Hauptsächlich in Wäldern eingesetzt, erstreckt sich das Einsatzgebiet auch über Wiesen und Felder. Die Flächensuchhunde sind dabei auf verschiedene Gegebenheiten vorbereitet, egal ob dichter Bewuchs, starke Steigungen im Gelände oder den aktuell vorherrschenden Wetterverhältnissen, suchen die Flächensuchhunde bei Tag und Nacht zuverlässig nach Personen in einem vorher definierten Gebiet.
Der Flächensuchhund sucht im Gelände nach allgemeinem menschlichem Geruch. Dies bedeutet, dass er keinen Geruchsträger der vermissten Person benötigt. Dabei durchstöbert der Flächensuchhund selbstständig das Gelände nach menschlicher Witterung unter Ausnutzung vorhandener Windverhältnisse. Sobald der Hund die vermisste Person geortet hat, wird dieses vom Hund gegenüber dem Hundeführer angezeigt. Diese Anzeigeart variiert je nach Hund und Ausbildung.
Es gibt hauptsächlich drei verschiedene Anzeigearten, wie der Flächensuchhund auf die geortete Person aufmerksam macht, das Verbellen, das Freiverweisen und das Bringseln. Beim Verbellen stellt sich der Flächensuchhund neben die Person und fängt an solange zu bellen, bis der Hundeführer an der georteten Person angekommen ist. Beim Freiverweisen pendelt der Hund zwischen Hundeführer und georteter Person hin und her. Bringsler nehmen an der georteten Person einen am Halsband befestigten Gegenstand auf (Bringsel), und bringen dies zum Hundeführer. Dieser leint den Hund an und lässt sich von diesem zur georteten Person führen.
Einsatzbeispiel: Vermisster Jogger Eine Person geht spät abends im Wald joggen und verletzt sich. Aufgrund der Verletzung kann er sich nicht mehr fortbewegen. Da er sein Handy vergessen hat, kann er keine Hilfe rufen, aufgrund der späten Zeit sind ebenfalls keine Spaziergänger mehr in dem Waldgebiet unterwegs. Seine Familie meldet ihn bei der Polizei als vermisst. Die Polizei alarmiert die Rettungshundestaffel, welche die Waldgebiete der bekannten Jogging-Strecke des Vermissten absucht und kann diese mittels den eingesetzten Flächensuchhunden orten und Erste Hilfe Maßnahmen einleiten. |
Flächensuchhund kurz zusammengefasst:
- Anzeigeform variiert je nach Ausbildungsform
- Einsatzgebiet: „Grüne“ Gebiete (Wald, Wiesen, Felder, …)
- Sucht nach allgemeinem menschlichem Geruch
- Leistungsfähigkeit: Durchschnittlich 30.000 m2 in 30 Minuten (Abhängig vom Gelände und Kondition des Hundes)