Ebenso wichtig wie die Rettungshunde - ein starkes Team. Durch eine intensive Einsatzvorbereitung und dem starken Zusammenhalt der Einsatzkräfte untereinander, können Einsätze professionell und erfolgreich abgeschlossen werden. Dabei werden die Einsatzkräfte durch zertifizierte Ausbilder angeleitet und in das bestehende Team voll integriert.
Neben den Rettungshunden sind die Einsatzkräfte der Rettungshundestaffel ebenso wichtig für die Suche nach vermissten Personen. Die Hierarchie, Ausbildungsinhalte und Prüfungen sind Deutschlandweit über den Dachverband Bundesverband Rettungshunde e. V. einheitlich und standardisiert vorgegeben und werden zum Teil durch den Dachverband geprüft und zertifiziert. Ebenso finden zur Aufrechterhaltung der Zertifikate regelmäßige Weiterbildungen statt, welche die Qualifikationen der Einsatzkräfte kontinuierlich erweitert. Die Einsatzkräfte unterscheiden sich durch die Aufgaben und Funktionen, wobei eine Person grundsätzlich für mehrere Funktionen ausgebildet sein kann. Die Funktionen lassen sich grob unterteilen in Zugführer, Ausbilder, Rettungshundeführer und Suchtrupphelfer.
Standardisiert Ausgebildet - Qualifiziert für den Ernstfall
Alle Einsatzkräfte bekommen vor ihrem ersten Einsatz die notwendigen theoretischen Grundkenntnisse gemäß der Qualitätsrichtlinie des Dachverbandes vermittelt. Auch findet eine praktische Kenntnisvermittlung statt, welche aus Übungen und Überprüfungen stattfindet. Erst wenn eine Einsatzkraft diese Basisausbildung erfolgreich bestanden hat, kann Sie aktiv an Einsätze teilnehmen. Diese Basisausbildung ist für alle Einsatzkräfte, unabhängig von der Funktion, Grundvoraussetzung.
Neben der Ausbildung, den theoretischen und den praktischen Ausbildungsinhalten, ist das Vertrauen und der Zusammenhalt der Einsatzkräfte untereinander eine wichtige Grundvoraussetzung. Neben den Herausforderungen bezüglich der Ausbildung, beinhaltet die Rettungshundearbeit auch physische und psychische Herausforderungen. Schwierig abzusuchende Gelände, Steilhänge, dichter Dornenbewuchs oder Trümmerteile als Beispiele für physische Anforderungen, stehen auch psychische Belastungen durch die Einsatzszenarien (z.B. Suizidverdacht und deren Hintergründe), sowie das Auffinden von Toten Menschen oder das ausbleibende Finden von vermissten Personen, im Mittelpunkt. Neben einer guten Vorbereitung und Ausbildung, ist der Teamzusammenhalt als präventiver Schutz und zur Verarbeitung von Geschehnissen unerlässlich. Selbstverständlich stehen unseren Einsatzkräften auch entsprechende helfende Stellen (z.B. psychosoziale Notfallseelsorge) zur Verfügung.
Inhalte der theoretischen und praktischen Basisausbildung*
*Diese Auflistung ist nicht abschließend und wird durch den Dachverband regelmäßig aktualisiert |
Im folgenden werden einige Funktionen im Detail erläutert, um einen Einblick über die Aufgabenvielfalt und Struktur der Rettungshundestaffel zu ermöglichen. Dies ist jedoch nur ein kleiner Auszug, denn neben den eigentlichen Einsätzen und der Ausbildung von Mensch und Hund findet auch ein aktives Vereinsleben statt. Zudem gibt es in der Rettungshundestaffel viele Spezialisten, die ihre Erfahrung aus dem Beruf oder der Ausbildung aktiv in die Rettungshundestaffel einbringen (unter anderem aus dem Bereich Veterinärmedizin, Informationstechnik, Polizeiarbeit, Katastrophenschutz und vieles mehr). Wenn Du die Rettungshundestaffel unterstützen möchtest, findest du unter Spenden und Mitglied werden weiterführende Informationen.
Zugführerinnen und Zugführer - Die Einsatz- und Menschenführer
Um die Suche nach einer vermissten Person erfolgreich durchführen zu können, bedarf es kompetenten Führungspersonals. Dieses bilden unter anderem unsere Zugführerinnnen und Zugführer, welche starke Kompetenzen in der Einsatz- und Menschenführung mitbringen. Durch eine entsprechende Ausbildung beim Bundesverband Rettungshunde e. V. inklusive entsprechender Zertifizierung, sind Sie für viele Einsatzlagen ausgebildet und haben alle Mittel an der Hand, um auch unbekannte Einsatzlagen erfolgreich zu meistern. Die Ausbildung beinhaltet sowohl allgemeine Bestandteile der Einsatz- und Menschenführung, sowie Spezialisierungen für die Vermisstensuche mit Rettungshunden. Neben einsatztaktischen Entscheidungen und Führung der Rettungshundeteams, gehören auch die Menschenführung, Überprüfung der Einsatzfähigkeit, Organisation von Einsatzüberprüfungen sowie Einsatzvorbereitungen zu den Grundaufgaben. Durch die Spezialisierung auf die Personensuche mittels Rettungshunden und die Einsatzerfahrung der Rettungshundestaffel allgemein, stehen sie bei Fragen zur Vermisstensuche auch der Polizei mit beraterischer Funktion zur Verfügung. Im direkten Austausch wird abgeklärt, ob ein Einsatz von Rettungshunden erfolgsversprechend ist.
Ausbilderinnen und Ausbilder - Spezialisten für Mensch und Hund
Jede Einsatzkraft benötigt eine ausführliche und kompetente Ausbildung. Diese wird durch unsere Ausbilderinnen und Ausbilder übernommen. Durch eine entsprechende Ausbildung im Dachverband und regelmäßigen Fortbildungen, besitzen diese die notwendige Kompetenz das notwendige Wissen an die Einsatzkräfte zu vermitteln und die Hunde zu Rettungshunden auszubilden. Das Fachwissen erstreckt sich dabei von den theoretischen Grundlagen über die Rettungshundearbeit in Bezug auf Einsatztaktik und -Ordnung, bis hin zur Aus- und Fortbildung von den Rettungshundeteams mit Neueinsteigern bis hin zu erfahrenen Rettungshundeteams. Um eine qualitativ hochwertige Ausbildung zu ermöglichen, gehen sie dabei auf jedes Rettungshundeteam, bestehend aus Hundeführer und Hund, individuell ein.
Rettungshundeführerinnen und Rettungshundeführer - Die Basis der Vermisstensuche
Alle Rettungshundeführerinnen und Rettungshundeführer bilden mit ihrem bzw. seinem Hund ein Team, das sogenannte Rettungshundeteam. Die Rettungshundeteams bilden wiederum die Basis bei der mit Rettungshunden spezialisierten Vermisstensuche. Bis zur praktischen Einsatzfähigkeit eines Rettungshundeteams erwerben die Rettungshundeführer, die oben beschrieben Grundkenntnisse. Zudem gehen Sie im Anschluss der Basisausbildung und mit nachgewiesener Einsatztauglichkeit bereits als Suchtrupphelferin, Suchtrupphelfer oder Helfer in den Einsatz, um praktische Erfahrungen zu sammeln. Währenddessen läuft die Ausbildung als Rettungshundeteam weiter. Bis das Team aus Hundeführer und Hund fest zusammengewachsen ist und die für den Einsatz notwendigen Kenntnisse für Rettungshundeführer und Rettungshund vermittelt worden sind, vergehen rund zwei Jahre. Bei bestandener Rettungshundeprüfung und vorhandener Einsatztauglichkeit als Rettungshundeteam, geht es auch mit dieser Funktion in den Einsatz.
Suchtrupphelferinnen und Suchtrupphelfer - Unerlässlich für das Team
Die Sicherheit der Einsatzkräfte steht an erster Stelle. Daher geht kein Rettungshundeteam (Hundeführer und Hund) allein in den Einsatz, sondern bilden mit einem sogenannten Suchtrupphelfer einen kompletten Suchtrupp. Dieser unterstützt den Hundeführer, in dem er unter anderem die Aufgaben Funk und Orientierung übernimmt und den Rettungshundeführer sichert. Dies ermöglicht dem Rettungshundeführer sich auf seinen Rettungshund zu konzentrieren. Diese Art der Zusammenarbeit erfordert ein hohes Maß an Vertrauen untereinander, welches durch verschiedene Übungen und dem allgemeinen Vereinsleben aufgebaut wird.